Gonadotropine

Gonadotropine
I
Gonadotropine,
 
gonadotrope Hormone.
II
Gonadotropine
 
[zu gono... und griechisch trope̅́ »(Hin-)Wendung«], Singular Gonadotropin das, -s, gonadotrope Hormone, im Hypophysenvorderlappen (hypophysäre Gonadotropine) oder v. a. von der Plazenta (extrahypophysäre Gonadotropine) gebildete glandotrope Hormone, die Funktion und Wachstum der Gonaden (Eierstöcke, Hoden) anregen und steuern.
 
Zu den extrahypophysären Gonadotropinen (Gonadotropine i. w. S.) gehören das Choriongonadotropin sowie das im Serum trächtiger Stuten nachgewiesene Pregnant mare serum (Abkürzung PMS), das von der Gebärmutterschleimhaut gebildet wird und bei der Stute vermutlich Bildung und Funktionserhaltung akzessorischer Gelbkörper bewirkt. Den hypophysären Gonadotropinen (Gonadotropine i. e. S.) werden zwei Hormone zugeordnet: 1) follikelstimulierendes Hormon (Abkürzung FSH; Follikelreifungshormon, Follitropin), ein Glykoprotein (Molekülmasse etwa 32 000), das bei der Frau die Reifung der Eifollikel bewirkt und beim Mann die Spermiogenese in den Hodenkanälchen aufrechterhält; 2) luteinisierendes Hormon (Abkürzung LH; Gelbkörperreifungshormon; Lutropin; zwischenzellstimulierendes Hormon; interstitialzellenstimulierendes Hormon, Abkürzung ICSH), ebenfalls ein Glykoprotein (Molekülmasse etwa 26 000); es löst bei der Frau den Eisprung aus und ist u. a. für Funktion und Lebensdauer des Gelbkörpers verantwortlich; beim Mann steuert es Produktion und Ausschüttung der Androgene des Hodens (insbesondere des Testosterons). - Biosynthese und Sekretion der hypophysären Gonadotropinen werden von dem Gonadotropin-Releasing-Hormon (Abkürzung LH/FSH-RH), einem im Hypothalamus gebildeten Dekapeptid, angeregt. - Für das früher ebenfalls zu den Gonadotropinen gezählte Prolaktin (auch als luteotropes Hormon bezeichnet) scheint eine Wirkung auf die Gonaden, zumindest bei Primaten, unwahrscheinlich.

Universal-Lexikon. 2012.

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